INTERVIEW
Eine vollumfängliche Depotanalyse kann wirklich sinnvolle und bedarfsgerechte Veränderungsvorschläge hervorbringen."
Thomas Grimm, Leiter Anlagestrategien & Analysen Private Banking bei der DekaBank, veranschaulicht im Gespräch mit Deka Private und Wealth Ungleichgewichte in Anlegerdepots und ordnet diese in den Kontext der Depotanalyse und -optimierung ein.
Starke Konzentrationen von Einzeltiteln im Kundendepot lassen sich in manchen Fällen auf den ersten Blick nicht so einfach erkennen. Warum lohnt es sich, mittels Depotanalyse ganz genau hinzuschauen?
Nehmen wir als Beispiel einen Depotkunden, der Mitarbeiter von BASF ist. Durch die Verbundenheit zu seinem Arbeitgeber hält er BASF-Aktien - möglicherweise auch als Belegschaftsaktien, welche im Depot gesperrt sind und nicht so einfach veräußert werden können. Parallel hat er noch weitere Anlageinstrumente mit Bezug zur BASF-Aktie, wie zum Beispiel Zertifikate auf den Basiswert BASF. Die starke Affinität zu dieser Aktie und das positive Grundgefühl in Bezug auf das Unternehmen schaffen in diesem Fall auf Depotebene ein erhebliches Klumpenrisiko. Dieses wird erst dann richtig sichtbar, wenn zur Darstellung der Ausgangssituation jede einzelne Vermögensposition im Detail erfasst wird.
Klumpenrisiken können sich ja auch in Bezug auf die regionale Auswahl von Depotwerten ergeben…
Schauen wir uns Kundendepots von der Struktur her an, stellen wir auch fest, dass Anleger Allokations-Schwerpunkte oft mit Aktien solcher Firmen bilden, die in ihrer Region ansässig sind. Überhaupt halten Anleger hierzulande gerne hohe Anteile deutscher Aktien und fokussieren zusätzlich einzelne Branchen. Anteile europäischer oder globaler Aktienmärkte sind hingegen unterrepräsentiert. Der „Home-Bias“ schlägt hier besonders durch und steht dem Grundsatz der Risikodiversifikation entgegen.
Ist der Transparenzeffekt der Depotanalyse und damit der Erfolg einer Depotoptimierung am größten, wenn die Kundin bzw. der Kunde in alle Depotbankverbindungen Einsicht gewährt?
Richtig. Es hat große Vorteile, sich mit seiner Vermögensanlage auf eine depotführende Adresse zu konzentrieren. Eine einzige Beraterin bzw. ein einziger Berater kann das gesamte Wertpapiervermögen besser komplett überblicken. Bei zusätzlicher Reduzierung von Kleinteiligkeit entsteht für die Kundin bzw. den Kunden ein sehr positives Beratungserlebnis vor Ort - einerseits durch das methodisch-analytische Vorgehen, andererseits durch das Ergebnis der Depotoptimierung.
Wenn die Beraterin bzw. der Berater nur einen Ausschnitt des Kundenvermögens kennt, besteht die Gefahr, dass der Optimierungsvorschlag durch die Depotstrukturen bei anderen Depotbanken verwässert wird…
Deshalb ist die konsolidierte Sicht auf das Gesamtvermögen der Kundin bzw. des Kunden so wichtig, also die Standortbestimmung - von heute an in die Zukunft betrachtet. Hier kann nur eine vollumfängliche Depotanalyse, die alle Wertpapierbestände berücksichtigt, wirklich sinnvolle und bedarfsgerechte Veränderungsvorschläge hervorbringen.
Der Lauf des Lebens und damit verbundene Veränderungen können Unternehmerinnen und Unternehmer wie auch private Anlegerinnen und Anleger vor die Herausforderung stellen, völlig neue Perspektiven mit Blick auf ihr Vermögen einzunehmen. Können Sie ein Beispiel nennen?
Ein häufiger Fall in dieser Hinsicht ist das Ende der aktiven beruflichen oder unternehmerischen Betätigung. Als Unternehmer oder Berufstätiger war ich immer darauf aus, Vermögenswachstum zu generieren, mindestens aber den Vermögenserhalt anzustreben. Jetzt im Ruhestand und mit Blick nach vorne ergeben sich ganz neue Ziele. Sind zum Beispiel keine Kinder vorhanden, geht es vielleicht darum, das Vermögen im Alter zu verzehren. Dies bedingt nicht nur einen Perspektivwechsel, sondern in gewisser Weise sogar einen Mentalitätswechsel: Gestern noch einhundert Prozent in Aktien, heute gar kein Risiko mehr. Dann gilt es, im Zuge der Depotoptimierung die Weichen für eine dementsprechend risikoorientierte Ausrichtung zu stellen.
Kann eine Depotanalyse auch Anlass dazu sein, dass eine Kundin bzw. ein Kunde die Steuerung des eigenen Vermögens komplett in fremde Hände legt?
Wir erleben oft, dass Firmeninhaber, die neben ihrer unternehmerischen Tätigkeit auch Spaß am Wertpapiergeschäft hatten und auf Depotebene selbst viel entschieden haben, nun an einem Punkt stehen und sich fragen, was sie mit einem Veräußerungserlös aus ihren Anlagen machen sollen und wie viel Geld sie daraus aktuell eigentlich benötigen. Häufig hören wir dann die Worte: „Ich habe eigentlich gar keine Lust mehr, mich darum zu kümmern“. Wir sehen eine Gemengelage, in der die Kunden oft das Gefühl haben, eigentlich nicht vernünftig entscheiden zu können, weil ihnen der große Zusammenhang ihres aktuellen Gesamtvermögens fehlt und dazu auch eine Ertrags- und Risikoperspektive. An dieser Stelle kann es sinnvoll sein, dass Vermögen oder wesentliche Teile davon im Rahmen eines Vermögensverwaltungsmandates einem Asset-Manager anzuvertrauen.
Die Sparkassen bieten in Kooperation mit der DekaBank eine exklusive einzeltitelbasierte Vermögensanlage…
Deka-Vermögensverwaltung Premium ermöglicht individuelle Anpassungsmöglichkeiten ganz persönlicher Anlagestrategien. Im Rahmen des professionellen, aktiven Portfoliomanagements verwalten die Expertinnen und Experten der Deka als einem der größten Asset-Manager Deutschlands mit globaler Kapitalmarktkompetenz das Anlegerkapital und optimieren die Investments fortlaufend. Gleichzeitig wird Vermögensanlage durch ein transparentes Reporting erlebbar – auch online. Durch das Zusammenspiel von Sparkasse und Deka profitieren Kundinnen und Kunden gleichzeitig von der Beratungskompetenz direkt vor Ort.
Beratungsangebot zum Thema.
Status Quo ermitteln und Stellschrauben justieren: Damit Ihr Depot zu Ihren Zielen passt. Veränderungen im Leben einer Anlegerin bzw. eines Anlegers sorgen in vielen Fällen für Anpassungsbedarf im liquiden Vermögen. Eine Depotanalyse liefert Transparenz und wichtige Ansatzpunkte zur Optimierung.
Bestens beraten.
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