INTERVIEW
Warum ist ein strategisches Liquiditätsmanagement auch im Privatvermögen sinnvoll?
Deka Private und Wealth sprach mit Thomas Grimm, Leiter Anlagestrategien und Analysen bei Deka Private Banking und Wealth Management, über unregelmäßige und regelmäßige Liquiditätszuflüsse und die Nachteile übergroßer Liquiditätspositionen.
Herr Grimm, Anleger suchen oft bei konkreten Anlässen das Beratungsgespräch mit ihrem Anlageberater: Wertpapiere werden fällig, eine Kapitalversicherung steht zur Auszahlung an oder eine Unternehmensbeteiligung wurde veräußert. Sprich: Es kommt Liquidität hinein, die angelegt werden soll. Wofür braucht es dann ein „strategisches Liquiditätsmanagement“?
Die Anlässe, die sie genannt haben, kommen unterschiedlich häufig und vor allem unregelmäßig vor. Allerdings zeigt die Erfahrung: Auch wenn die meisten Anleger dann eine Beratung wünschen, gerät das Thema oft genug ins Hintertreffen, weil der Terminkalender voll ist oder andere Themen mehr pressieren. So passiert es häufig, dass auch große Geldbeträge mehrere Monate, nicht selten auch Jahre auf dem Girokonto oder Tagesgeldkonto mit täglicher Verfügbarkeit stehenbleiben.
In unsicheren Zeiten kann ein hohes Maß an Flexibilität aber eigentlich nicht schaden.
Das ist grundsätzlich richtig. Eine gewisse finanzielle Flexibilität ist sehr sinnvoll. In der Regel ist es aber so, dass beispielsweise Rücklagen für geplante Anschaffungen oder Notfallliquidität ohnehin bereits in ausreichendem Maß vorhanden sind. Das heißt, die neu hinzugekommene Liquidität, die eigentlich angelegt werden sollte, geht dann in Summe weit über das hinaus, was jederzeit benötigt und gewünscht wird. So eine hohe Liquidität bringt dann keinen wirklichen Mehrwert bei der finanziellen Flexibilität. Außerdem: In den meisten Fällen, die wir in der Beratungspraxis sehen, liegen die laufenden Einnahmen über den laufenden Ausgaben. Damit baut sich über die Zeit sowieso ein Guthaben peu a peu auf dem Girokonto auf. Spätestens hier ist es Zeit für ein strategisches Liquiditätsmanagement.
Was verbirgt sich denn für mich als Anleger hinter dem Begriff in der Praxis? Und was habe ich konkret als Anleger davon?
Zuerst einmal gilt auf absehbare Zeit: Täglich verfügbare Guthaben auf Girokonto oder Tagesgeldkonto verlieren durch die hohe Inflation real an Wert. Ein hoher Liquiditätsanteil am Gesamtvermögen belastet entsprechend die Gesamtrendite. Der Kunde verliert faktisch Vermögen. Das ist aber nicht das einzige Problem: Wenn ein Anleger immer nur „anlassbezogen“ – also wie bei Ihnen eingangs genannt beispielsweise nach dem Verkauf einer Beteiligung – über eine Anlage nachdenkt, entstehen oft Insellösungen. Es wird nur für den konkreten Anlass eine optimale Investmentlösung gesucht, die aber nicht unbedingt in die Gesamtstrategie hineinpasst. Das liegt daran, dass oft unterschiedliche Ansprechpartner mitsprechen, die den Stand der Gesamtstrategie und der vorausgegangenen Gespräche oft gar nicht ausreichend kennen.
Was ändert daran das strategische Liquiditätsmanagement nun?
Zuerst einmal: Ohne Liquiditätsmanagement, das zeigt die Praxis, bleiben viele Potenziale ungenutzt – obwohl der zeitliche und administrative Aufwand für dieses fallweise Vorgehen durchaus erheblich sein kann. Bei strategischen Liquiditätsmanagement hingegen kombinieren Sie von Anfang an die Strategie für eine einmalige Anlagesumme mit ratierlichen Investments für laufende Liquiditätsüberschüsse. Das macht am Anfang nur ein wenig mehr Aufwand, als würden Sie nur über die Anlage der größeren Einmalsumme sprechen – aber bedeutet eine nachhaltige, individuelle Lösung, ohne dass unnötige Liquiditätsüberschüsse angehäuft werden.
Hintergrundbeitrag zum Thema.
Mehr als ein Luxusproblem: Zu viel Liquidität ist schnell teuer. Doch wer sich nicht immer von Neuem mit seiner Vermögensstrategie befassen will, setzt auf ein persönliches Liquiditätsmanagement. Das spart Zeit, passt zur Gesamtstrategie und kann Renditechancen verbessern.
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