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INTERVIEW

Ungleiche Vermögensverteilung in der Unternehmerehe.

Reihe: Female Finance
12. September 2024
7 Minuten
Vorsorgen und absichern
Vermögende Privatperson

Stefanie Hartmann, Bereichsleiterin Private Banking, Sparkasse Kaiserslautern, Britt Grüner, Regionalleiterin Vertrieb Private Banking Mitte, DekaBank sowie Solvita Laumann, Spezialistin Beratung Investmentprozess Private Banking und Wealth Management, DekaBank, über häufig beobachtete Konstellationen in Unternehmerehen und die Aufgabe der Vermögen

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Deka Private und Wealth:

Beschäftigt Sie der Vermögensausgleich in Unternehmerehen in Ihrer täglichen Praxis als Private Banking-Beraterin häufiger?

Stefanie Hartmann:

Es handelt sich durchaus um ein sehr relevantes Thema, wenn wir mit unseren Kundinnen und Kunden an einem Tisch sitzen und uns intensiv gemeinsam austauschen. Die eigentlichen Ansatzpunkte hierfür ergeben sich jedoch häufig schon viel früher. Der Bedarf kristallisiert sich in den meisten Fällen in dem Moment heraus, in dem wir mit unserer Leistungsphilosophie im Bereich Private Banking an die Kundin bzw. den Kunden herantreten. Der Einstieg erfolgt aktiv über ein Strategiegespräch, anhand dessen die Kundin bzw. der Kunde ihre bzw. seine Prioritäten setzen kann. Da gibt es sehr viele Ankerpunkte - wovon einer natürlich der Vermögensausgleich sein kann. 

Britt Grüner:

Häufig kommt es auch vor, dass Kundinnen und Kunden wegen ganz anderer konkreter Beratungsthemen an ihre Sparkasse herantreten. Das Bewusstsein für eine ungleiche Vermögensverteilung zwischen den Eheleuten ist in vielen Fällen noch gar nicht vorhanden. Im Dialog kann dann aber genau dieses zum Thema gemacht werden. Hier ist es Aufgabe des Beratungsteams aus Kolleginnen und Kollegen der Sparkasse und unseres Wealth Managements, intensiv zuzuhören und den Kunden die Ausgangslage greifbar darzustellen – zum Beispiel anhand ihrer individuellen Privatbilanz. Falls im Folgenden gewünscht, arbeitet das Beratungsteam z.B. die Details für die Vermögensübertragung vom Unternehmer auf seine Ehefrau gemeinsam heraus und begleitet die weiteren Schritte.

Deka Private und Wealth:

Mit ungleichen Vermögen in einer Unternehmerehe assoziiert man schnell etwas Negatives. Welche Rolle spielt das Verhältnis unter den Ehepartnern, um das Thema „auf den Tisch kommen zu lassen“?

Stefanie Hartmann:

Kriselnde Ehen bieten naturgemäß am offensichtlichsten einen Anlass, um die private Vermögenssituation zu analysieren und Ungleichgewichte aufzudecken. In den meisten Fällen, in denen wir uns schließlich dem Thema Vermögensausgleich annehmen, läuft die Ehe aber sehr gut, das Familienmanagement funktioniert, und zwischen den Partnern wird viel kommuniziert. Diese Kunden verspüren oft gar nicht die unmittelbare Notwendigkeit, um auf uns in Sachen Vermögensausgleich zuzukommen. So positiv diese Konstellation auch zu sehen ist, kann sie die realistische Sicht auf die Dinge manchmal versperren. An dieser Stelle kommen wir ins Spiel und machen im Rahmen des gemeinsamen Gesprächs auf die individuelle eheliche Vermögensverteilung aufmerksam.

Britt Grüner:

„Ungleich“ muss auch nicht zwingend bedeuten, dass der Großteil des Vermögens dem Mann gehört. Denkbar ist auch, dass die Ehefrau zum Beispiel über eigene größere Immobilienbestände verfügt. In problemlos laufenden Ehen entsteht ganz automatisch das Gefühl, dass es letztlich egal ist, auf welcher Seite sich welcher Vermögensanteil befindet und alle Vermögenswerte beiden gehören. Rechtlich sieht sie Situation aber meist anders aus. Hier ist es Aufgabe der Sparkasse und unseres Wealth Managements, die Kundinnen und Kunden darüber zu informieren und aufzuklären.

Deka Private und Wealth:

Wenn in einer Ehe alles rund läuft, kann das Thema also leicht am Kunden selbst vorbeilaufen…

Stefanie Hartmann:

Das ist richtig. Umso wichtiger ist dabei die begleitende Rolle der Sparkasse in der Tandemberatung mit Deka Private und Wealth. Wenn wir frühzeitig in die Vorhaben und Planungen der Kunden mit eingebunden werden, können wir Impulse setzen.  Dabei ist es für uns wichtig zu wissen, welche Ziele unsere Kundin gerade verfolgt, um final lebensphasenorientiert beraten zu können. So etwas baut immer auf einem guten Vertrauensverhältnis auf und ergibt sich nicht durch ein einziges Gespräch. Es ist somit unser Anspruch, beständiger Begleiter zu sein. Wir sind bestrebt, regelmäßig in einen Austausch zu kommen. So kommen wir in ein nachhaltiges Agieren mit der Kundin, weil wir mit Weitblick Impulse setzen können. Es soll ein partnerschaftliches Miteinander sein, bei dem wir im offenen Austausch immer wieder neue Ziele abstecken und als Wegweiser dienen. Daraus resultiert, dass sich für die Kundin immer verschiedene Möglichkeiten ergeben. Ein Mehrwert, geprägt von einer offenen Kommunikation und Transparenz in der Zielplanung. Wir vermeiden damit, möglicherweise zu spät in den Dialog zu treten. Bevor ein mögliches Problem entsteht, wenden wir es ab, weil wir uns präventiv mit der Kundin schon auf eine Strategie verabredet haben. Das gibt Sicherheit für beide Seiten. 

Deka Private und Wealth:

Angenommen die Vermögensübertragung hat stattgefunden: Nun geht es darum, eine geeignete Anlagestrategie zu entwickeln. Nach einer Erhebung des Bankenverbandes nehmen 20 Prozent der Frauen die langfristigen Finanzentscheidungen selbst in die Hand. Wie gehen Sie an das Gespräch mit Ihren Kundinnen heran?

Britt Grüner:

Wenn der Unternehmer-Gattin das Vermögen zufließt, spricht die Beraterin oder der Berater diese mit Blick auf ein Beratungsgespräch in der Regel direkt an. Tatsachlich ist es vielen Kundinnen sehr recht, wenn sie sich selbstbestimmt zusammen mit der Private Banking-Beraterin oder dem Private Banking-Berater ein eigenes Bild der Möglichkeiten machen können. Natürlich kann beim Termin auch der Unternehmer mit am Tisch sitzen. Manchmal ist dies der Gattin sogar lieber, weil sich ihr Mann in der Vergangenheit intensiver um Vermögensfragen gekümmert hat.

Stefanie Hartmann:

Der zentrale Ausgangspunkt für das Gespräch ist die Frage, welche Anlageklassen übertragen wurden. Dabei kann es sich durchaus auch um ausgefallenere Werte handeln, wie zum Beispiel Kunstgegenstände, oder alternative Anlagen, wie Immobilien und Beteiligungen. In solchen Fällen müssen wir in Erfahrung bringen, welchen Bezug die Kundin zu dieser Art Vermögen hat und ob sie weiterhin im Portfolio bleiben oder möglicherweise veräußert werden sollen. Dabei sind wichtige Aspekte zu klären: War es in der Vergangenheit vielleicht nur die Leidenschaft des Mannes, Kunstgegenstände zu sammeln oder doch ein gemeinsames Interesse? Welchen aktuellen Wert haben die Immobilien, wurden diese überhaupt schon einmal bewertet und wie ist der energetische Zustand? Wie wichtig sind der Kundin diese Themen und gibt es einen emotionalen Bezug dazu? Passt die Vermögensstruktur zur Kundin und fühlt sie sich damit wohl? Sollen möglicherweise wichtige persönliche Versorgungsziele berücksichtigt werden? Hier setzen wir an, um die Kundin bei all ihren weiteren Entscheidungen zu begleiten.

Deka Private und Wealth:

Kommen wir zum Thema Wissen: Die ‚Financial Education‘ kann von Frau zu Frau durchaus sehr unterschiedlich sein. Wie beeinflusst dies Ihr Beratungsgespräch?

Britt Grüner:

Möglicherweise kam die Kundin bislang nur selten mit Finanzthemen in Berührung und hat somit wenig konkrete Vorstellungen. Dann unterstützen die Kolleginnen und Kollegen des Wealth Managements bei der Zieldefinition und zeigen mögliche Anlagealternativen für die Portfoliogestaltung auf. Vielleicht ist sie bereits erfahren und verfügt über entsprechendes Finanz-Know-how, kann sich aber mit der bisherigen Vermögensaufteilung oder bestimmten Vermögenswerten nicht identifizieren - dann helfen wir bei der Re-Strukturierung. Unabhängig davon, in welche Richtung sich eine Beratung entwickelt: Bei speziellen Fragestellungen werden die Kolleginnen und Kollegen in den Sparkassen von unseren Expertinnen und Experten im Wealth Management unterstützt. Letztendlich agieren wir immer als Beratungsteam, und die Kundin bleibt immer Kundin der Sparkasse.

Deka Private und Wealth:

Statistiken belegen, dass sich Frauen im Gegensatz zu Männern in finanziellen Angelegenheiten viel lieber beraten lassen. Laut einer Studie des Sparkassen Innovation Hub empfinden 60 Prozent der Frauen ein Gefühl der Sicherheit durch professionelle Beratung…

Solvita Laumann:

Es gibt sicherlich viel mehr männliche Pragmatiker als weibliche in Bezug auf Anlagethemen. Männer schauen eher auf die reinen Fakten, wie Rendite- und Risikokennzahlen. Frauen achten mehr darauf, ob Sie sich mit einem Investment identifizieren können. Mit der eigenen Geldanlage einen „guter Zweck“ zu verfolgen ist für viele weibliche Investorinnen essentiell. In Sachen Identifikation sind auch Themeninvestments sehr beliebt. Da sich Frauen häufig für den Bereich Gesundheit interessieren, wirken zum Beispiel Investments im Bereich Pharma auf viele Anlegerinnen besonders verständlich und anschaulich. Ohnehin ist für Frauen das Verständnis für das Investieren ausschlaggebend. Frauen verfügen über eine bewusste Risikowahrnehmung. Es wäre unpräzise, sie als risikoavers zu bezeichnen, sondern vielmehr als risikobewusst. Sie möchten Risiken verstehen und diese vor allem von einem Berater erklärt bekommen. Generell legen Frauen einen viel größeren Wert auf eine persönliche Beratung als Männer.

Stefanie Hartmann:

Männer achten häufig sehr genau darauf, wieviel eine Geldanlage schwanken kann. Frauen ist es demgegenüber wichtig, ob sie ein Anlageprodukt oder -thema verstehen und bereit sind, dafür ein generelles Risiko einzugehen oder eben nicht. Wenn sich eine Anlegerin mit einem Investment identifizieren kann, gibt sie diesem die Chance, sich in ihrem Sinne positiv zu entwickeln, und das entsprechende Risiko nimmt sie dafür in Kauf. Diese Einstellung ist unglaublich wertvoll, da Geduld und Ausdauer an den Kapitalmärkten oft Erfolg mit sich bringen und sich langfristige Strategien am Ende auszahlen können.

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Die steuerliche Behandlung hängt von den persönlichen Verhältnissen des jeweiligen Kunden ab und kann künftig auch rückwirkenden Änderungen (z. B. durch Gesetzesänderung oder geänderte Auslegung der Finanzverwaltung) unterworfen sein. Zu den Fragen der steuerlichen Situation in dem konkreten Fall sollte ein Steuerberater oder eine steuerfachkundige Person hinzugezogen werden.

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