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HINTERGRUNDBEITRAG

Strategien für Ihre Finanzen im Ruhestand.

23. Juli 2023
4 Minuten
Vorsorgen und absichern
Vermögende Privatperson

Mit steigender Lebenserwartung wird die Altersvorsorge zentral: Ein Drittel des Lebens verbringen Deutsche im Ruhestand. Wie erhalten Sie Ihren Lebensstandard im Alter oder bei einem Sabbatical? Entdecken Sie hier, wie Sie Ihre private Altersvorsorge optimal gestalten.

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Versorgungs-Strategien zur Finanzierung des Ruhestands.

„Aus dem Vermögen heraus lassen sich auf verschiedene Weisen regelmäßige Zuflüsse erzielen“, sagt Thomas Grimm, Leiter Anlagestrategien & Analysen Private Banking und Wealth Management bei der Deka. Doch zunächst muss analysiert werden, welche Versorgung, also etwa bezüglich Dauer und Höhe, genau erforderlich ist. Gerade mit Blick auf ein Ende der beruflichen oder unternehmerischen Tätigkeit mit Erreichen des Rentenalters kann für die Beantwortung dieser Frage eine Faustformel als erste Annäherung dienen. Um das gewohnte Ausgabeverhalten im Ruhestand finanzieren zu können, sollten etwa 80 Prozent des letzten Nettoeinkommens zur Verfügung stehen.

Anschließend muss berechnet werden, was an Einnahmen nach dem Berufsleben unterm Strich zur Verfügung steht. Das könnten etwa Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung oder auch regelmäßige Zahlungsströme aus den 3 Säulen der Altersvorsorge – also gesetzlich, betrieblich und privat – sein.

3-Säulen-Modell unter der Lupe.

Klar dabei ist: Die gesetzliche Rente fungiert in der Regel lediglich als eine Grundabsicherung und reicht meist nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard etwa eines vermögenden Angestellten ab dem Rentenbeginn zu finanzieren. Auch die zweite Säule der betrieblichen Altersvorsorge – ob Direktversicherung, Pensionskasse, Pensionsfonds, Unterstützungskasse oder Direktzusage – dürfte zumeist den finanziellen Bedarf im Alter nicht decken.

Ein eher traditioneller Lösungsansatz ist eine private Rentenversicherung – ob als klassische, fondsgebundene oder hybride Form. Die Versicherungslösung hat den Vorteil der lebenslangen Zahlung, weist aber gleichzeitig Einschränkungen bei Flexibilität, Verfügbarkeit, erforderlicher Kapitaleinsatz und Vererbung auf.

„Deshalb ist in den allermeisten Fällen eine individuelle Strategie zielführender, die auf Parameter wie persönliches Versorgungsniveau, Lebensalter, Lebenserwartung, familiäres Umfeld und gewünschten Kaufkraftausgleich abgestellt ist“, erläutert Grimm. Um die zu erwartende Versorgungslücke im Alter zu schließen und den gewohnten Lebensstandard halten zu können, gibt es verschiedene Ansatzpunkte. Nachfolgend werden drei Versorgungs-Strategien vorgestellt:

1. Ausschüttungs-Strategie.

Bei diesem Ansatz wird das Vermögen am Kapitalmarkt angelegt, mit dem Ziel, regelmäßige Erträge zu erhalten. Die Grundprämisse ist in der Regel, dass das Vermögen nominell erhalten bleiben soll. Aus der gewählten strategischen Asset Allocation, die zur individuellen Anlegermentalität und dem Risikoprofil passen muss, ergibt sich das Potenzial der Ausschüttung.

Die Herausforderung besteht vor allem darin, dass der Zufluss von Erträgen zu planbaren Zeitpunkten zwar möglich ist, die Höhe jedoch gerade bei Aktien schwankend ist. Außerdem muss bei dieser Strategie ein ausreichend hohes Vermögen vorhanden sein. Um Erträge langfristig aus einer unveränderten Vermögensbasis erzielen zu können, kann folgende Faustformel eine Hilfestellung bieten: Das 25-fache des gewünschten Jahresbudgets ist als Vermögen erforderlich.

Als Instrumente kommen alle aktiven sowie passiven Fonds mit Ausschüttungsfokus in Frage. Eine sinnvolle Lösung könnte außerdem die Deka-Vermögensverwaltung Premium sein. Hier profitieren Kundinnen und Kunden von der Wertpapierkompetenz der Deka. Die exklusive Vermögensverwaltung, die umfangreiche Wahl- und Individualisierungsmöglichkeiten bietet, ist auch mit einem Ausschüttungsfokus erhältlich.

2. Laufzeiten-Staffel und Fälligkeiten-Staffel.

Ziel dieses Ansatzes, der auf langfristigen Verzehr des Vermögens angelegt ist, ist es über eine sogenannte Fälligkeiten-Staffel von verzinslichen Wertpapieren regelmäßige Liquidität bereit zu stellen. Dazu wird das Vermögen, abgestimmt auf den individuellen Versorgungsbedarf, in Anleihen mit fester Laufzeit und Verzinsung gestaffelt investiert. Konkret wird der gewünschte Betrag auf verschiedene Anleihen verteilt, so dass beispielsweise jedes Jahr eine Tranche fällig wird. Das bei Fälligkeit zurückfließende Kapital wird verbraucht oder als neue Laufzeit an die bestehende Staffel angehängt.

Der Vorteil: Die gute Planbarkeit und Verlässlichkeit von Zins und Fälligkeiten bedeuten keine große Komplexität in der Umsetzung sowie der laufenden Betreuung. Die Strategie kann zudem unabhängig von der Höhe des Vermögens umgesetzt werden. Allerdings bestimmt die Vermögenshöhe - in Abhängigkeit zur gewünschten Versorgung und des Zinsniveaus - über welchen Zeitraum die Versorgung möglich ist. Außerdem ist nur eine begrenzte Partizipation am Potenzial der Kapitalmärkte möglich, Chancen aus dem Aktienbereich werden darüber hinaus gar nicht genutzt. Anlagelösungen könnten hierbei beispielsweise Geldmarkt-Anleihen, Festzins-Anleihen sowie Tresor-Anleihen sein. Das sollten Sie mit Ihrer Beraterin oder Ihrem Berater der Sparkasse besprechen.

3. Individuelles Drei-Töpfe-Modell.

Die Drei-Töpfe-Strategie kombiniert wichtige Elemente der ersten beiden Ansätze. Das Vermögen wird zeitlich gestaffelt nach verschiedenen Verwendungszwecken untergliedert, und zwar in Verzehr, Umschichtungsreserve und Anlage. Diese drei „Töpfe“ unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Zeitspannen und Ziele.

Drei Töpfe Strategie

Der erste Topf „Verzehr“ soll kurzfristige Ausgaben abdecken und muss entsprechend hochliquide sein, weil das Kapital schnell verfügbar sein muss. Der zweite Topf hat einen mittelfristigen Zeithorizont. Schwankungsintensivere Investitionen sollten deshalb hier eher vermieden werden. Im 3. Topf („Anlagetopf“) können Investoren – abgestimmt auf ihr jeweiliges Risikoprofil – wegen des längeren Anlagehorizontes auch die Chancen am Kapitalmarkt nutzen.

Innerhalb der einzelnen Anlagetöpfe kann zum Beispiel im 2. Topf die Laufzeiten-/Fälligkeiten-Staffel umgesetzt werden und in Topf 3 der Fokus auf Zufluss laufender Erträge eine wichtige Rolle spielen. Über die unterschiedlichen Töpfe lassen sich einzelne Zeiträume sauber ableiten, die als Anlagehorizont und damit als Indikator für mögliches Risikobudget beziehungsweise als Maß für Chance auf Partizipation am Potenzial der Kapitalmärkte weltweit genutzt werden können.

Im Fall der Topf-Strategie ist wichtig zu beachten, dass auch diese Strategie auf den langfristigen Verzehr des Vermögens angelegt ist, auch wenn der Zufluss von Liquidität zu planbaren Zeitpunkten möglich ist. Immerhin kann durch die Chance auf Partizipation am Kapitalmarkt (Topf 3) die Geschwindigkeit des Verzehrs gegebenenfalls gedämpft werden.

Wie bei der Ausschüttungs-Strategie bieten sich für die Umsetzung aktive und passive Fonds mit Ausschüttungsfokus an. Auch die Deka-Vermögensverwaltung Premium ist auf Wunsch mit Ausschüttungsfokus erhältlich, bei der neben den traditionellen Anlageklassen Aktien, Anleihen und Liquidität auch die alternativen Anlageklassen Rohstoffe, Alternative Investments und Listed Private Equity zur Portfoliooptimierung genutzt werden.

Wie auch immer Ihre individuelle Versorgungs-Strategie für den Ruhestand aussehen soll: Wichtig ist es, die persönliche Beratung der Expertinnen und Experten der Sparkassen zu nutzen. Denn eine pauschale Lösung gibt es nicht, die individuelle Ausgangs- und Zielsituation ist entscheidend.

Bestens beraten.

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Experten-Interview: „Fragestellung betrifft sowohl Mann als auch Frau.“

Deka Private & Wealth traf Thomas Grimm, Leiter Anlagestrategien & Analysen Private Banking und Wealth Management bei der Deka, zum Expertengespräch.

Zum Interview mit Thomas Grimm

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