Wie guter Ruf entsteht und erhalten bleibt.

In Zeiten zunehmender Professionalisierung der Strukturen und der Organisation von Unternehmerfamilien hat der Aspekt der Kommunikation deutlich an Bedeutung gewonnen. Für die Familie hinter einem Familienunternehmen ist es unerlässlich, sich bewusst zu machen, dass Fehlverhalten im privaten Umfeld auch dem Unternehmen erheblich schaden kann – und umgekehrt. Eine gute Reputation besitzt einen strategischen Wert, muss aktiv aufgebaut, geschützt und gepflegt werden – und das ebenso professionell, wie das Familienunternehmen geführt und das Vermögen verwaltet wird.

Ein Praxisleitfaden der an der Universität Witten-Herdecke ansässigen WIFU-Stiftung vermittelt dementsprechend Strategien des Reputationsmanagements für Unternehmerfamilien. Das Autorenteam versteht dies als einen fortlaufenden Prozess des Abgleichs von Selbstbild (Identität) und Fremdbild (Image) und der gezielten Steuerung des Fremdbildes durch kommunikative Maßnahmen. Daraus ergebe sich für jede Unternehmerfamilie die Notwendigkeit, regelmäßig in Erfahrung zu bringen, welches Bild sie von sich selbst hat und welches Bild von ihr in der Öffentlichkeit vorherrscht.

Bei Abweichungen besteht Handlungsbedarf, sei es im Hinblick auf das Verhalten der Familienmitglieder oder den gezielten Austausch mit Interessensgruppen wie Beschäftigten, Kunden, Politik oder Medien. Elementar ist es dem Leitfaden zufolge, vorausschauend zu agieren und sich auf unterschiedliche Szenarien vorzubereiten.