Digitalisierungsaktivitäten im Mittelstand trotzen der Konjunktur.

Der aktuelle Digitalisierungsbericht Mittelstand der Förderbank KfW bescheinigt, dass sich 2023 der Schub der Corona-Pandemie auf die Digitalisierung im deutschen Mittelstand weiter fortgesetzt hat. In der Erhebung ist der Anteil der mittelständischen Unternehmen mit abgeschlossenen Digitalisierungsvorhaben gegenüber dem Vorjahr moderat auf 33 Prozent gestiegen. Zurückzuführen ist der Anstieg auf die Entwicklung bei kleinen Unternehmen, bei denen dieser Anteil auf 29 Prozent zugenommen hat. Auch die Digitalisierungsausgaben liegen weiterhin auf einem deutlich höheren Niveau als vor der Pandemie.

Der Blick auf die Struktur der durchgeführten Projekte spiegelt wider, dass im Vergleich zum Vorjahr die Reorganisation von Arbeitsabläufen oder die Verknüpfung der IT sowie der Aufbau von Know-how insgesamt weniger im Fokus stehen. Stattdessen werden Vorhaben, wie die Digitalisierung des Kontakts zu Kunden und Zulieferern und die Erneuerung von IT-Strukturen wieder etwas häufiger durchgeführt.

Trotz der aktuellen Tendenzen hin zu einer Verbreiterung der Erhebungsbasis sind die Digitalisierungsaktivitäten stark auf große – und hierbei vor allem Vorreiterunternehmen – konzentriert. Große mittelständische Unternehmen führen Digitalisierungsprojekte doppelt so häufig wie kleine Firmen durch und geben im Durchschnitt das Zwanzigfache der Kleinbetriebe dafür aus. Als Folge hiervon sind auch die aggregierten Digitalisierungsausgaben stark auf große Mittelständler konzentriert. Im langfristigen Trend hat sich der Abstand zwischen den Digitalisierungsaktivitäten großer und kleiner Mittelständler insgesamt vergrößert.

Außerdem zeigt sich, dass die strategische Bedeutung der Digitalisierung vielfach noch zu wenig berücksichtigt wird. So ist der Anteil der Betriebe mit einer unternehmensweiten Digitalisierungsstrategie zwar gestiegen. Er liegt mit einem Fünftel jedoch auf einem überschaubaren Niveau. Auch erfolgt die Durchführung von Digitalisierungsmaßnahmen nur beim kleineren Teil explizit im Hinblick auf das Erreichen strategischer Ziele. Die breite Masse im Mittelstand geht seine Digitalisierung somit weniger auf einer systematischen als auf einer Ad-hoc-Basis an.